Nach vielen Reisen in Afrika mit verschiedensten Fortbewegungsmitteln, wollten wir die
Technik und uns etwas herausfordern. Die nächste Reise nach Afrika sollte gepflegt und
erholsam von statten gehen. Was bietet sich da besser an als unser Jaguar XK8.
Ursprünglich habe ich den Wagen für diesen Trip gekauft, aber weit hinten im Kopf fehlte
mir die Überzeugung und der Glaube, dieses Unternehmen auch durchzuführen.
Plötzlich wird es ernst. Die Kabinen auf der Fähren von Italien oder Frankreich nach Marokko
werden weniger. Auf ein Bett im Männermassenlager, zusammen mit 11 anderen Marokkaner
habe ich nur begrenzt Lust. Der Entscheid muss fallen. Asi und ich diskutieren kurz das Vorhaben
und entscheiden, im Herbst die Reise nach Dakar durchzuführen.
Jetzt geht es erst richtig los. Der Zeitraum wird abgesteckt, die Fähre wird gebucht. Unser
relativ neues Familienmitglied findet für den Zeitraum Obdach bei unseren Freunden, der
Familie Zbinden. Besten Dank an dieser Stelle für euer Entgegenkommen.
Nach der Fährenbuchung folgen die Hotels. Der Jaguar sollte möglichst die reise überleben
und heil wieder in CH ankommen. Dies bedingt eine Hotelwahl mit sicherer Parkmöglichkeit
und damit eine ziemlich klare Reiseplanung. Leider haben wir bei dieser Reise nicht dieselben
Freiheiten, wie mit unserem kleinen Camper.
Gegen Sommer sind die meisten Hotels gebucht, auf dem Senegal Fluss kommt zur Erhohlung
eine einwöchige Kreuzfahrt auf der Bou-el-Mogdad dazu. Die Anfahrt dauert inklusive Fähre
rund 10 Tage, die Rückfahrt 32 Tage.
Grobplanung der Reiseroute

Effektive Reiseroute nach Dakar und zurück. Ab Agadir bis Dakar gibt es für den
Jaguar nur 1 Strassenwahl, vorausgesetzt, man hält sich an den Asphalt.

16. Oktober 2019; Reisestart in Thun
Reisestart um 06:00 in Thun Richtung Mittelmeer. Keine Herausforderung. Die Vorbereitungsarbeiten sind ersichtlich. Ein paar „echte“ Ausweiskopien für die lokalen Behörden sind auch dabei. Das Einschiffen in Sête auf die Fähre ist geprägt vom üblichen Chaos. Marokkaner und Senegalsen tranportieren wohlstandsschrott nach Hause. Die Fähre Richtung Nador, Marokko legt um 20 Uhr ab.
Ankunft in Nador am 18.10. Blick von der Fähre auf Melilla (Spanien). Das ist die Stadt hinter dem grossen Grenzzaun, die immer wieder in den Schlagzeilen ist, weil Migranten über den Zaun nach Europa klettern. In Fes darf der Besuch des Souk nicht fehlen. In den schmalen Gassen sind die Esel immer noch sehr präsent.
Die E-Mobilität hat in Marokko ebenfalls Einzug gehalten. An jeder autobahnraststätte kann der Tesla geladen werden.
Natürlich gehört ein Besuch des Gauklerplatzes Djemaa el Fna in Marrakesch zu jedem Besuch der Stadt.
Wichtigiger Reisehinweis:
Wie immer in fremdem Hotels wird zuerst unter dem Bett und dann die Matratze eingehend von allen Viechern befreit. Wir haben keine Lust auf Bettwanzen oder Kräzen oder was auch immer. Nach dem Sprühen lassen wir das Gift während einem Apero in der Bar wirken.
23. 10.19 Die Wüste beginnt
Nach Marakesch wird über eine neue Autobahn das Atlasgebirge überquert. Agadir ist der bekannteste Touristenort in Marokko und bietet so ziemlich alles, was Touristen mögen. Für uns auf dem Weg nach Süden nicht viel mehr als ein Hotel und eine Tankstelle.
Ab Agadir fängt die Sahara an. Nach Guelmime zieht sich die Strasse durch endlose Wüsten dem Atlantik entlang Richtung Süden. Layoune, Bir Gandouz, Nouadhibou und Nouakchott heissen die nächsten Etappenorte.
Ein paar Eindrücke
Durch Nouadhibou in Mauretanien
Durch Nouakchott, die Hauptstadt Mauretaniens
Ein namenloses Dorf in Mauretanien
Schlechte Strasse in Mauretanien
Alpabzug in Senegal, die Kamele wechseln Richtung Mauretanien über den Winter
Warten auf die Grenzfähre nach Senegal und dann die Überfahrt. Unten das begehrte Papier zur Einfuhr des Jaguar in Senegal. Für die Erstellung kam extra ein „Rally-Organisator“ aus St. Louis an die Grenze, also er hatte einfach die richtigen Kontakte und ja, natürlich kostete dieses Papier auch ziemlich Geld. Normalerweise braucht es ein sogenanntes „Carney-de-Passage“ für Autos, die älter als 8 Jahre sind oder eben einen Transitier, der den „Prozess“ kennt.
27. Oktober 2019; Ankunft in Dakar nach 4300 km
Das Ziel ist ohne Pannen und Unfälle erreicht worden. Der Jaguar läuft wirklich perfekt und
zeigt keine Ermüdungserscheinungen. Erst mal Fisch essen gehen und dann den Wagen waschen lassen.
Blick aus dem Hotel:
Am Point des Almadies, dem westlichsten Punkt in Afrika
und noch etwas Kitsch..