Die Morris Minor Story Teil 1

Untertitel: LUCAS MORRIS (PRINCE OF DARKNESS)

 

Der Vorgänger (musste leider weichen)

Harte Jahre mussten wir uns mit grossen und schweren Limousinen herumquälen und die Strapazen des Reisens dieser Art auf uns nehmen. Nach einem Jobwechsel, belegte der Wagen nur den Parkplatz und die Betriebskosten pro Kilometer stiegen unmoralisch an. Es ist kein Geheimnis, dass diese Wagen nach einer Standzeit von 14 Tagen das Fahren neu lernen müssen, was meist nur mit einem hohen Trinkgeld erreicht werden kann. Wenn sie allerdings einmal rollen, sind sie nicht zu schlagen. Mein Bruder Dieter hat den Jaguar als Profi Autohändler schnell unters Volk gebracht.

Bei jedem Autowechsel, geht das Auswahlrecht an den Partner über. Asi ist also an der Reihe und wünscht sich einen Morris Minor aus England. Seit ihrer Zeit in diesem Land wünscht sich Asi einen Morris Minor. Jetzt ist der Moment gekommen, diesen Wunsch zu erfüllen. Das Beziehungsnetz von Profi Autohändler Dieter wird aktiviert und nach einiger Zeit entdeckt er hinter den sieben Bergen (immerhin hinter dem Passwang in Kleinlützel) einen Morris Minor.

Wie alles begann => die Malerei

Unser Morris im mittleren Stadium seiner neuen Haut. Als Feierabend-Automaleristas reicht es pro Tag jeweils nur für ein Karrosserieteil. Wir arbeiten uns von hinten nach vorne. Der Spass ist garantiert. Was wir mit unserem topaktuellen Alltagswagen so alles erleben, wollen wir dem Internet nicht vorenthalten.

Mithilfe einer Hochdruckpumpe waschen wir die Farbe einfach weg. Das Verfahren eignet sich aber nicht für alle Situationen, der Untergrund darf nicht angeschliffen worden sein. Eine schlechte Malerei wäre hier einmal von Vorteil. 

Das Schleifen ist dann aber doch nötig gewrden um die alte, handgemalte !!!! Kunstharzfarbe!!! wieder zu entfernen. Natürlich kommen die Scheiben raus. Erstaunlicherweise haben wir bis anhin noch kein Rost entdeckt.

Mein Bruder, der Profimaler Didier bringt perfekte Resultate mit der Spraydose. Wir malen den Wagen an freien Tagen, daher lohnt sich die Miete einer Spritzkabine nicht, denn mit der Vorbereitung reicht es meistens nur für einen Karrosserieteil. Am Abend muss der Wagen wieder verkehrstüchtig sein, denn wir haben keinen anderen. Die Malerei zieht sich so über 6 Wochen hin. 

Die Kunstharzfarbe verträgt sich leider mit keiner heutigen 2 Komponenten Autofarbe. Aus diesem Grund muss jeweils eine Zwischenschicht mit Spritzspachtel aufgebracht werden, damit die beiden Farben getrennt werden können. Das anschliessende Schleifen ist ein Geduldsspiel, um die sehr dünne Schicht nicht zu verletzen.

Das Resultat sieht doch schon ansprechend aus. Für die nächste Zeit nimmt der Strassenverkehr uns ohne Stossstange auf. Mit etwas Vorsicht werden wir schon keinen Fussgänger aufspiessen. Das Ziel B-Säule bis B-Säule ist erreicht. Die schwarze Haube stammt von einer zugekauften Organbank, die wir per Zufall auf dem Abbruch Ramseyer in Oberdiessbach entdeckt haben. In der Zwischenzeit wird die Originalhaube restauriert.

Die Malerei geht weiter mit Türen, Türfalzen und Fronthaube. Da sich die Türen nicht in einem Tag malen lassen, fahren wir ohne Türen durch die Gegend. Ein bisschen erstaunt sich die Beölkerung schon ab dem komischen Gerät und die meisten denken sich wohl, es handle sich um ein Sondermodel von Sbarro.

Wieder einmal werden die Kämpfe gegen die an die Oberfläche gewanderte Kunstharzfarbe zentral. Die abgestossene 2K Farbe wird nach dem trocknen abgeschliffen und mit Spritzspachtel neu abgedeckt. 2 Biere später kann der Spritzspachtel bereits angeschliffen werden und die Korrekturfläche steht zur Nachmalung bereit.

Eine ganz normale Autofahrt zur Tankstelle und weiter.

Mittlerweile bin selber zum Halbprofi gereift und male die Türen selber. Durch die Demontage können die Falze am Fahrzeug optimal erreicht und behandelt werden. Die Türen und Fronthaube sind fertiggemalt und montiert.

Die letzte Phase betrifft die Front mit den Flügeln und Grill. Während ich die Kotflügel aussen bearbeite, nimmt sich Asi mit Hammerite die die Frontpartie, die Radhäuser und später die Innenflügel vor. Alles was irgendein grün trägt, ist fertig und kann dem Verkehr übergeben werden. Gegen abend werde die Flügel wieder montiert, damit die Heimreise angetreten werden kann.

Aussen ist fertig, es geht an den Innenausbau.
Ferien in Südfrankreich. Profi of concept.